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cornelia sippel

einmal am Tag

Irgend ein (vermutlich weiser) Mensch hat zu irgend einer Zeit unter irgendwelchen Umständen einmal gesagt, man solle (mindestens) einmal am Tag in den Himmel schauen. Mir hat ein Kollege diesen Satz vertraut gemacht. Ich habe ihn seither beinahe täglich beherzigt und unzählige Male mit anderen geteilt. Gerne auch als Tagesimpuls an einem müden Seminarmorgen. Mit anschließendem Herdentrieb nach draußen, wo dann nicht immer das Vorzeige-Blau zu erwarten war, sondern manchmal auch nur grauwolkiges Einerlei. Auf die dann folgende Frage „Was soll das jetzt bringen?“ fand sich nicht immer eine überzeugende Antwort. Manches muss man halt mehrmals probieren, bevor es Sinn macht. Der unwiderstehlich blaue Himmel nach drei Regentagen wirkt unmittelbar, aber der Blick in den Himmel, wenn er grau ist, wirkt eher symbolisch und aus der Wiederholung heraus.

In den Himmel schauen erfordert, dass ich meinen Kopf hebe. In den Himmel schauen löst meine gewohnte Blickrichtung. In den Himmel schauen macht weit. In den Himmel schauen relativiert.

In den Himmel schauen erdet.

In den Himmel schauen verbindet mich mit schönen Worten wie unendlich – geheimnisvoll – ewig.

Mich machts glücklich.

Probieren Sie es aus :-)


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