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cornelia sippel

sehnsucht

Still

war meine Sehnsucht,

bis sie eines Tages begann zu flüstern.


Still

war meine Sehnsucht,

bis ihre Silhouette schimmerte.


Still

war meine Sehnsucht

bis ihr das Verborgene zu eng wurde.


Still

war meine Sehnsucht,

bis sie unverschämt kundtat,

dass sie nicht mehr alleine sein wollte.


Da nahm ich meinen Mut zusammen,

packte sie behutsam in eine Tasche

und ging mit ihr zu dir.

Du, Gott, die das Weite und das unendliche

große Ganze sieht,

warst dir nicht zu schade,

meine kleine unverfrorene Sehnsucht

zu begrüßen.

Und in deinen Augen (und in meinen) wurde ihr Flüstern zum Reden

und die Stille zum Hören,

und ihre Konturen nahmen Gestalt an.


Nun kann meine stille Sehnsucht

werden,

was sie werden soll.



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